Kirschloorberblüten am Busch

Kirschlorbeer im Garten: Wertvolle Blüten für Bienen & Hummeln – Früchte als Vogelnahrung

Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist in vielen Gärten beliebt, weil er immergrün, robust und pflegeleicht ist. Was weniger bekannt ist: Seine Blüten sind eine ausgezeichnete Nahrungsquelle für verschiedene Insektenarten, darunter Honigbienen, Wildbienen und Hummeln. Im Spätsommer bilden sich zudem reichlich Früchte, die besonders von Amseln und anderen Drosselarten geschätzt werden.

Die Blüte – ein Festmahl für Insekten

Im April und Mai öffnet der Kirschlorbeer seine weißen, traubigen Blütenstände. Sie verströmen einen angenehmen Duft und locken schon von weitem Bestäuber an. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der Nektar reich an Zucker ist, vor allem an Glukose und Fruktose. Diese Zusammensetzung macht ihn für viele Insekten leicht zugänglich und energiereich.

Die Blühdauer liegt bei etwa drei bis vier Wochen, wodurch der Strauch in einer für Bienen wichtigen Zeit im Frühjahr ein stetiges Angebot bereithält. Gerade Honigbienen, die zu dieser Zeit bereits stark fliegen, und Hummelköniginnen, die ihre Nester gründen, profitieren von dieser Trachtquelle.

Hummeln, Wildbienen & Co.

Besonders spannend sind die Wildbienenarten, die man am Kirschlorbeer beobachten kann. Neben der weit verbreiteten Sandbiene (Andrena haemorrhoa) wurden auch die Fuchsrote Sandbiene (Andrena fulva) und verschiedene Hummelarten dokumentiert.

Häufige Hummelarten an Kirschlorbeer

  • Kleine Waldhummel (Bombus pratorum) – oft schon früh im Jahr an den ersten Blüten zu sehen
  • Erdhummel (Bombus terrestris) – eine der häufigsten Hummeln in Gärten, nutzt Nektar und Pollen intensiv
  • Steinhummel (Bombus lapidarius) – auffällig schwarz-rot gefärbt, ebenfalls regelmäßiger Blütenbesucher

Neben Hummeln lassen sich auch Schwebfliegen beobachten, die als wichtige Bestäuber gelten. Selbst Rosenkäfer (Cetonia aurata) suchen die Blüten auf und tragen zur Bestäubung bei.

Eine Besonderheit: Der Kirschlorbeer besitzt zusätzlich zu den Blüten kleine Nektardrüsen an den Blättern (ex­tra­flo­ral). Auch dort konnte man schon Honigbienen beim Nektarsammeln beobachten.

Pflege-Tipp: Der richtige Dünger für kräftige Blätter & Blüten

Damit der Kirschlorbeer üppig blüht und gesunde, dunkelgrüne Blätter bildet, lohnt sich eine regelmäßige Düngung im Frühjahr. Besonders praktisch sind speziell abgestimmte Kirschlorbeer-Dünger.

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Von der Blüte zur Frucht – wertvoll für Vögel

Nach der Blüte entwickeln sich zahlreiche kleine, grüne Früchte, die bis zum Spätsommer schwarz und glänzend heranreifen. Für Menschen sind sie nicht geeignet, doch für Vögel stellen sie eine wertvolle Nahrungsquelle dar. Besonders Amseln (Turdus merula) bedienen sich gerne und tragen so gleichzeitig zur Verbreitung der Pflanze bei. Auch andere Drosseln, wie die Singdrossel (T. philomelos) und die Misteldrossel (T. viscivorus), nehmen die Früchte an.

Wer im Garten die Früchte hängen lässt, unterstützt die Vogelwelt im Spätsommer und Herbst. Gerade in dieser Zeit, wenn andere Beerenträger schon abgeerntet sind, bieten die Kirschlorbeer-Früchte eine wertvolle Ergänzung.

Tipps für Gartenfreunde

  • Blüte ermöglichen: Schneiden Sie Kirschlorbeerhecken nicht zu früh im Jahr, damit sich die Blütenstände entwickeln können.
  • Artenvielfalt fördern: Kombinieren Sie den Kirschlorbeer mit heimischen Sträuchern wie Kornelkirsche, Weißdorn oder Schlehe – so entsteht ein durchgehendes Blühangebot für Insekten.
  • Naturnah gärtnern: Auf Pflanzenschutzmittel verzichten, damit Hummeln, Schwebfliegen und Käfer ungestört Nahrung finden.
  • Für Vögel mitdenken: Lassen Sie die Früchte ausreifen, um Amseln & Co. eine natürliche Futterquelle zu bieten.

Quellen (Auswahl)

  1. Chwil M. et al. (2019): Anatomie der Blütennektarien & Nektarproduktion bei P. laurocerasus.
  2. Westrich P. (2013): Feldtagebuch – Beobachtungen von Hummeln an Kirschlorbeer.
  3. Abrahamczyk S. et al. (2025): Reproduktionsbiologie von Kirschlorbeer – Nachweis Fruchtkonsum durch Amseln.
  4. NABU Berlin: Hinweise zu Drosseln als Fruchtfresser.
  5. NearBees (2020): Beobachtungen zu extrafloralen Nektarien am Blatt.